Viele glückliche Gesichter gab es bei der ersten Veranstaltung der Rundstrecken-Challenge Nürburgring 2024 (RCN), dem „Preis der Schlossstadt Brühl“. Die Organisatoren freuten sich über das schöne Wetter und die mehr als 160 Starter an diesem Tag. Die Teilnehmer waren zufrieden, dass sie nach der Winterpause vor zahlreichen Zuschauern wieder fahren durften. Und zuletzt jubelten Julian Reeh/Sascha Steinhart (Nieder-Olm/Hilden, Porsche 997 GT3) über ihren ersten Gesamtsieg und Jan Buchwald (Bergneustadt, BMW 325 i) über die RCN-Tabellenführung.
RCN Serienmanager Willi Hillebrand: „Eine tolle Veranstaltung. Die Saisonpremiere im Frühjahr ist in der Eifel immer eine spezielle Sache, doch diesmal hat alles perfekt funktioniert.“
Nach 13 Runden überquerten Reeh/Steinhart erstmals in ihrer RCN-Karriere als Sieger die Ziellinie. Reeh: „Wir haben in der Winterpause viel Arbeit in den Porsche gesteckt und das Auto deutlich breiter gemacht. Nach dem es im letzten Jahr einige Male nur ganz knapp nicht mit dem Sieg geklappt hat, freuen wir uns über den Erfolg jetzt umso mehr.“ Steinhart pflichtete bei: „Wir mussten noch kurzfristig das Fahrwerk umbauen. Das war viel Arbeit, aber mit einem großen Ergebnis.“ Andreas Schall (Dornstadt, Porsche 911 GT3 Cup), der lange geführt hatte, folgte mit 18 Sekunden Rückstand auf Platz zwei. „Wo und wann ich die entscheidende Zeit verloren habe, kann ich nicht sagen. Ich bin aber trotzdem zufrieden.“ Dritte wurden Michael Luther/Markus Schmickler (Barsbüttel/Bad Neuenahr, BMW M4 GT4). Luther: „Mehr war nicht drin, die Porsche waren zu schnell.“
Platz vier ging an Volker Hanf (Rheinbach, Cupra Leon TCR), der auch die Klasse RS3A gewann: „Im Winter haben wir noch etwas am Fahrwerk verändert, es scheint gut zu funktionieren.“ Rang fünf für Lutz Rühl/Yannick Fübrich (Idstein/Brackheim, Porsche Cayman GT4 CS), die in dieser Saison einen Porsche fahren und gleich wieder zu den Schnellsten gehörten. Dazu der Klassensieg bei den Cup-Porsche.
Der Sechste Mario Fuchs (Grafschaft, Mitsubishi Lancer) hatte einige Probleme auf der Leistungsprüfung. „Ich habe einen neuen Tank eingebaut, der etwas kleiner und leichter ist. Aber das brachte leider auch Schwierigkeiten. Ich hatte fast in jeder Kurve Aussetzer. So konnte ich nicht schnell sein.“ Dahinter folgte Andreas Schwarz (Obernburg, Seat Leon Superracer) nach fehlerfreier und schneller Fahrt auf Platz sieben.
Sascha Kloft (Zehnhausen, Porsche Cayman GT4 CS) tritt in dieser Saison mit einem Cup-Cayman an und landete auf Rang acht. Der Umstieg vom seriennahen Porsche gelang reibungslos. „Es hat auf Anhieb gepasst. Leider habe ich den Klassensieg durch eine Code-60-Zone verloren.“





Der Neunte Jörg Kittelmann (Wöllstein, Seat Leon Superracer) war im Ziel erleichtert. „Es lief nahezu optimal. Zum Schluss hat aber ein Radlager beängstigende Geräusche gemacht und ich musste etwas langsamer werden.“ Marco Petry/Jan von Kiedroski (Müllenbach/Oldenburg, BMW M3) waren das letzte Team in den Top10.
Da die seriennahe Klasse R4 (ehemals V4) mit 21 Teilnehmern die größte im Feld war, konnte sich der Sieger auch als erster RCN-Tabellenführer eintragen. Buchwald gewann ganz knapp nach einem Herzschlagfinale mit nur acht Sekunden Vorsprung auf Jens Schneider/Robin Reimer (Engelsbrand/Schömberg, BMW 325i). „Ich hatte eine letzte absolut freie Runde, da habe gegenüber der Konkurrenz die entscheidende Zeit gewonnen.“ Favorit Dr. Dr. Stein Tveten (Bad Honnef, BMW 325i), der bis zum letzten Umlauf in Führung gelegen hatte, folgte auf Platz drei mit 13 Sekunden Rückstand: „Es ging nicht schneller. Manchmal ist es ein Glücksspiel, ob ich auf der Strecke eine freie Runde habe.“ Platz zwei in der Meisterschaftstabelle belegen aktuell die Sieger aus der Klasse R2A (die ehemalige VT2) Daniel Ostermann/Nick Deißler (Schweich-Issel/Obertshausen, BMW 330i).
Für Luca Krüger (Remscheid) war der erste Saisonlauf 2024 auch der erste RCN-Start. Der junge Motorsportler war vom RCN e.V. für sein Förderprogramm ausgesucht worden. Beim Debüt machte Nachpilot fast alles richtig und belegte mit seinem BMW 325i in der Klasse H4 den dritten Platz. „Ich bin nicht nur das erste Mal RCN gefahren, sondern auch das erste Mal auf Slicks. Ich habe mir meinen Traum erfüllt. Es hat unfassbar viel Spaß gemacht zu sehen, wie alle miteinander arbeiten und Freude haben. Verkehrsmäßig war alles gut, ich konnte den Spiegel stets im Auge behalten und konnte somit auch zügig Platz machen, konnte aber auch einige Fahrzeuge überholen. Leider gab es in der Box einen Kommunikationsfehler, sodass wir in der Bestätigungsrunde einen kleinen Fehler hatten. Nichts desto trotz lief der Wagen tadellos.“

Motorsport-Neuling Max Kruse (Berlin), ehemaliger Bundesliga-Profi und Fußball-Nationalspieler, fuhr mit einem VW Golf GTi erstmals in der RCN auf dem Nürburgring. Nach einer soliden Vorstellung kam er mit seinem Partner Markus Guschker (Essen) in Wertung ins Ziel. Am Ende war er sichtlich zufrieden. „Eine völlig neue Erfahrung, mit so vielen Autos auf einer Strecke zu fahren. Es ist schwierig, eine schnelle Runde hinzulegen.“ Aber großen Spaß habe es trotzdem gemacht. „Der Nürburgring ist eine geile Strecke, die ziemlich anspruchsvoll ist. Um hier schnell zu sein, braucht es eine Menge Erfahrung. Und die muss ich mir noch aneignen.“ Der Anfang ist gemacht, Ziel des Ex-Fußballers ist das 24h-Rennen auf dem Nürburgring im Jahr 2025.