Kälte und Regen beim zweiten Lauf der Rundstrecken-Challenge
Beim zweiten Lauf der Rundstrecken-Challenge Nürburgring, dem „Preis der Schlossstadt Brühl“, spielten die Witterungsbedingungen eine entscheidende Rolle. Bei typischem Eifelwetter – es war kalt, windig und zur Mitte der Veranstaltung setzte zweitweise Regen ein – gingen 195 Teilnehmer an den Start. Gefahren wurde auf der 25,378 Kilometer langen 24h-Rennen-Streckenvariante.
Der Start erfolgte bei trockenen Streckenbedingungen, doch der wolkenverhangene Himmel ließ nichts Gutes erwarten. Wichtig war es, die Setzzeitrunde möglichst langsam zu fahren, um sich für schlechtere Verhältnisse einen genügend großen Spielraum zu verschaffen. Gut 45 Minuten nach dem Start setzte dann der Regen ein – heftig, aber nur für kurze Zeit.
Christopher Gerhard (Viersen, Porsche 997 GT3 Cup), der von Beginn an in Führung lag, und andere Teams aus der Spitzengruppe hatten Glück und konnten die erste Bestätigungsrunde noch fast vollständig im Trockenen absolvieren. Zahlreiche andere Teilnehmer erwischte der Regen zur falschen Zeit und es hagelte Strafsekunden in großen Mengen. Gerhard, der nach dem Wechsel auf Regenreifen noch in seiner zweiten Bestätigungsrunde ohne Zeitverlust auf Slicks zurückrüsten konnte, siegte am Ende überlegen mit fast drei Minuten Vorsprung: „Die Bedingungen waren nicht einfach. Aber in den letzten Sprintrunden waren die Verhältnisse besser, sodass ich mich noch absetzen konnte.“
Platz zwei belegte Lucian Gavris (Grasbrunn, BMW M3): „Es hat alles gut funktioniert. Ich bin komplett auf Slicks gefahren. Bei den Tankrunden habe ich mir viel Zeit gelassen, bis die Verhältnisse wieder besser waren.“ Rang drei holten sich Carsten Palluth/Holger Spelsberg (Hohen Neuendorf/Schalksmühle, Porsche Cayman S), die gleichzeitig die Klasse V6 gewannen.
Oliver Boyke (Sassenburg, BMW M3) fuhr als Sieger der H6 auf Platz vier vor seinen Klassenkonkurrenten Patrick Wagner/Daniel Schellhaas (Ofterdingen/Mössingen, BMW M3), die im Ziel sehr unzufrieden waren. Wagner: „Das war nicht mein Tag. Ich war sehr langsam und habe auch noch Strafsekunden eingefahren. Ein Wunder, dass wir noch Fünfte geworden sind.“
Auch der sechstplatzierte Markus Löhnert (Düsseldorf, Audi TT RS) als Sieger der RS3A war nicht glücklich: „Der Wechsel auf Regenreifen zur Halbzeit war ein Fehler. Ich habe es dann noch zwei Runden auf den falschen Reifen probiert, musste aber doch noch zurück auf Slicks wechseln. Das hat viel Zeit gekostet.“ Heiko Tönges/Stefan Schmickler (Bell/Ahrweiler, BMW Z4) kamen als Siebte ins Ziel und gewannen die Klasse V5.
Dr. Stein Tveten (Bad Honnef, Porsche 991) fuhr als Zweiter der V6 auf Rang acht vor Marcus Willhardt (Weilmünster, Renault Megane), der in der Klasse VT2 erfolgreich war. Den letzten Platz in den Top 10 holten sich Hans-Rolf Salzer/Sascha Salzer (beide Alpenrod, BMW M3).
Die Spitzenreiter in der RCN-Tabelle patzten an diesem Tag im Regen und fuhren in der ersten Bestätigungsrunde Strafpunkte ein. Titelverteidiger Christian Büllesbach (Königswinter, BMW Z4) belegte so mit Partner Norbert Fischer (Köln) nur Rang zwei in der V5. Dominik Schöning (Wülrath, Ford Focus DTC) kam in der Klasse RS3 nur auf Platz acht und Herbert Neumann/Stephan Reuter (Euskirchen/Erftstadt, BMW 318 ti Compact) mussten sich in der Klasse H4 mit Rang sechs begnügen.
So holten sich durch ihren zweiten Sieg in der Klasse V3 Jürgen Schulten/„Kiko“ (Hamminkeln/Schmitten, Opel Astra OPC) die Tabellenführung in der RCN. „Es ist heute gut gelaufen. Wir waren bei den Bedingungen gut unterwegs und konnten uns knapp in der Klasse behaupten. Wir werden jetzt auf jeden Fall erst einmal mit dem V3-Opel weitermachen, denn die Klasse ist in dieser Saison sehr gut besetzt.“ Ärgste Verfolger sind die Doppelsieger der Cup4 Uwe Ebertz/Michael Schrey (Sinn/Wallenhorst, BMW M235i Racing). Dahinter kommen Palluth/Spelsberg, Löhnert und Büllesbach/Fischer.
Die Tageswertung bei den RCN Light gewann diesmal Marcel Baumann (Aachen, VW Golf GTi). Die Führung in der Light-Tabelle hat Michael Daun (Merzig, VW Corrado) vor Daniel Havermans (Prümzurlay, Honda Integra) und Michael Vogeltanz (Wemstadt, Renault Clio RS) übernommen.
Nach ihrem zweiten Erfolg in der Klasse Cup1 setzte sich Ronja Assmann (Golßen, Opel Astra OPC Cup) an die Spitze der RCN Ladies-Trophy, dadurch führt sich auch gleichzeitig in der RCN Junior-Trophy. Friedhelm Erlebach (Breitscheid, Mini) verteidigte mit einem weiteren Erfolg in der Klasse RS2A die Topposition im RCN Senioren-Cup.
Erfolgreichstes Team war erneut die Matthias Unger GmbH. Damit verteidigten sie die Führung in der RCN Mannschaftswertung vor der SFG Schönau und Aesthetic Racing.
RCN Serienmanager Willi Hillebrand: „Mit dem Wetter hatten wir wieder Pech. Dafür war das große Starterfeld imponierend und wir haben guten Motorsport gesehen.“