Das Saisonfinale der Rundstrecken-Challenge Nürburgring 2023 (RCN), das 3h-Rennen „Schwedenkreuz“, fand bei konstant schlechten Wetterbedingungen statt. Es regnete den ganzen Tag und dabei lagen die Temperaturen unter der 10-Grad-Celsius-Grenze. Anspruchsvolle Bedingungen für die gut 160 Starter bei der letzten Saisonveranstaltung.
Im Vordergrund stand an diesem Tag der Kampf um den RCN-Titel. Im dritten Versuch gelang es den Favoriten Joel Meili/Fabian Tillmann (Schweiz/Paderborn) endlich, den Sack zu zu machen. Tillmann: „Wir hätten den Titel schon vorher holen können, aber da sind uns einige kleinere Fehler unterlaufen. Umso schöner ist es, jetzt den Meistertitel in den Händen zu halten.“
Vor dem Finale hatte das Duo die Taktik verändert. Beim 3h-Rennen traten Meili/Tillmann mit zwei Fahrzeugen an. Punkte wollte das Team diesmal nicht im gewohnten Renault Megane holen, sondern in einem BMW 325i in der Klasse RS4. Tillmann zu den Gründen: „Der Tank des Renault ist zu klein. Bei trockenen Bedingungen wären wir mit zwei Tankstopps nicht über die Distanz gekommen. Deshalb hätte es in der heftig umkämpften VT2-Klasse sicherlich nicht für den vierten Platz gereicht, den wir für den Titel benötigt hätten.“ So holte das Duo die notwendigen Punkte mit Platz 2 in der Klasse RS4. Meili: „Ein tolles Erlebnis und ein großartiger Erfolg. Das Ganze muss ich jetzt erst einmal sacken lassen.“
Platz 2 in der Meisterschaft ging an Dr. Dr. Stein Tveten (Bad Honnef, BMW 325i), der in der Klasse V4 auf Platz 2 fuhr. „Mehr war nicht möglich, die Titelchancen habe ich bei anderen Veranstaltungen verspielt.“ Position 3 ging Heiko Seiwerth/Patrick Orth (Hofweiler/Bergweiler, BMW 325ti) aus der Klasse H4. Titelverteidiger Daniel Ostermann (Schweich-Issel) kam an diesem Tag mit seinem Part-ner Herrmann Vortkamp (Steinfurt) mit dem BMW 330i in der Klasse VT2 nur auf Platz drei, dadurch blieb in der Gesamtwertung nur Rang 4. Er war aber ein fairer Verlierer: „Natürlich ist man enttäuscht, wenn man seine Ziele nicht erreicht. Aber Meili/Tillmann sind verdiente Meister.
Den Sieg beim Saisonfinale holte sich Mario Fuchs (Grafschaft, Mitsubishi Lancer). Der schnelle Mitsubishi-Pilot hatte sich am Morgen im Qualifying die Pole-Position gesichert, aber auch bei einem Unfall das Fahrzeug massiv beschädigt. Fuchs: „Das war völlig unnötig. Die Strecke wurde langsamer und eine weitere schnelle Runde war nicht sinnvoll. Aber es ist passiert, die Strafe war eine zweistündige Reparatur.“ Im Rennen lief es dann deutlich besser. Ohne Fehler kam Fuchs über die Distanz. „Ein toller Saisonabschluss. Mit meinem dritten Gesamtsieg konnte ich mir auch den Gesamtsieger-Cup sichern. Die Bedingungen waren schwierig und die Sicht zum Schluss auch nicht optimal.“
Platz 2 belegten Florian Quante/Moran Gott (Seeheim/Großbritannien, BMW 330i) aus der Klasse VT2. „Wir wollten im letzten Rennen noch einmal ein Ausrufezeichen setzen. Wir haben im Training eine gute Abstimmung für diese Verhältnisse gefunden, deshalb konnten wir dieses Tempo über die Distanz fahren.“ Platz drei belegte Patrick Grütter (Schweiz, Porsche Cayman GT4 CS).
Auf Platz 4 fuhren Ralf Schall/Fabio Sacchi (Dornstadt/Weinsberg, Porsche 911 GT3 Cup). Schall: „Das war nicht einfach. PS brachten keinen Vorteil. Wir haben nur versucht, unseren Porsche heil über die Distanz zu bringen. Das ist gelungen.“ Auf Rang 5 kamen Yannick Fübrich/Lutz Rühl/Alex Hardt, Brackheim/Idstein Mechernich, BMW M240i) ins Ziel. Fübrich/Rühl gelang dadurch das Kunststück zum achten Mal in dieser Saison in den Top 10 ins Ziel zu kommen.
Andreas Gülden/Alexander Mohr (Reifferscheid/Masburg, Lexus ISF) fuhren auf Platz 6 vor Rudi Speich/Andreas Waschkau (Rossbach/Unterheisesheim, Audi TTR). Rang 8 für Julian Reeh/Sascha Steinhardt (Nieder-Olm/Hilden, Porsche 911 GT3 Cup. „Ein gelungener Saisonabschluss, wir sind nächstes Jahr in der RCN wieder dabei.“ Reiner Neufer (Kuppingen, Porsche Cayman) kam auf Platz 9 ins Ziel vor Dennis Bohn/Christian Schmitz (Alsfeld/Gamlen, Porsche Cayman).
Auch in den anderen RCN-Kategorien wurde um die Titel gekämpft. Im RCN Ge-samtsieger-Cup siegte Mario Fuchs. Die RCN Junior-Trophy holte sich Jan Buchwald vorn. Beim RCN Senioren-Cup hatte am Ende Dr. Dr. Stein Tveten die Nase vorn. Bei der RCN Ladies-Trophy siegte Andrea Heim (Gronau, Renault Clio RS).
Michael Vogeltanz gewann die RCN Light 2023
Vor dem RCN-Saisonfinale 2023 hatten bei den RCN Light noch zwei Fahrerinnen und Fahrer ernsthafte Titelchancen. Doch das erwartete Duell beim 3h-Rennen „Schwedenkreuz“ blieb aus. Da der Renault Clio von Favorit Michael Vogeltanz (Weinstadt, Renault Clio) nicht rechtzeitig fertig wurde, entschied sich Mitkonkurrentin Andra Heim, ihm eine Mitfahrt an zu bieten. „Aus Gründen der sportlichen Fairness war klar, dass ich dieses Angebot machen musste. Wir sind bei den Light eine eingeschworene Gemeinschaft.“ So war die Meisterschaft vorzeitig entschieden. Heim/Vogeltanz und Sebastian Steibel als dritter Fahrer gewannen beim 3h-Rennen die Klasse und belegten in der Endabrechnung die Plätze 1 und 2. Auf Rang 3 landete Vorjahresmeister Stefan Winkler (Jüchen, Opel Corsa OPC).
RCN Serienmanager Willi Hillebrand: „Eine gute RCN-Saison 2023 mit spannendem Saisonfinale. Wir hatten konstant starke Starterfelder. Dazu war der Meisterschaftskampf bis zum Ende offen. Bei den Teilnehmern ist die Breitensportserie nach wie vor beliebt. Einzig das Wetter bot beim Finale Anlass zur Kritik.“