Die Wettervorhersage für die dritte Veranstaltung der Rundstrecken-Challenge Nürburgring „Rhein-Ruhr“ ließ Böses erahnen: Gewitter und heftiger Regen waren für den Nachmittag angekündigt. Doch die familiäre GT- und Tourenwagen-Breitensportserie hatte diesmal Glück. Nass wurde es erst, als nahezu alle Teilnehmer die Ziellinie überquert hatten. Aufgrund der strengen Hygiene-Vorschriften in Corona-Zeiten wurde die Leistungsprüfung erneut in zwei Läufen mit je 13 Runden gestartet. 143 Autos waren in die Eifel gekommen.
RCN Serienmanager Willi Hillebrand: „Die Saison läuft bislang gut. Wer hatte dies in diesen Zeiten gedacht. Wir sind mit den Starterzahlen zufrieden und der Ablauf der Veranstaltungen mit unserem Hygiene-Konzept funktioniert bisher auch einwandfrei.“
Nach dem dritten RCN-Lauf wechselte die Führungsposition in der RCN-Meisterschaftstabelle. In dieser Saison geht es in der der Spitze äußerst eng zu, was auf einen spannenden Titelkampf hoffen lässt. Dr. Stein Tveten (Bad Honnef, BMW 325i) übernahm nach dem zweiten Erfolg in der V4, der größten Klasse im Feld, die Führung. „Ich bin heute so schnell wie möglich gefahren. Dadurch konnte ich vor dem Feld mein eigenes Tempo bestimmen. Das hat gut geklappt, dazu haben die Reifen gut funktioniert.“
Knapp dahinter folgen Ludger Henrich/Jürgen Schulten (Schmitten/Hamminkeln, Opel Astra), die bislang dreimal die Klasse H3 gewinnen konnten. Schulten: „Wir hatten ein kleineres Problem mit dem dritten Gang. Aber das Getriebe hat gehalten und der Opel läuft aktuell nahezu perfekt. An die Meisterschaft verschwenden wir noch keinen Gedanken.“ Titelverteidiger Kevin Totz und Carsten Meurer (Brakel/Welcherath, BMW 325i), ebenfalls aus der V4, belegen aktuell Rang drei. Meurer: „Wir hatten ein Problem mit der Vorderachse, zudem hat mich ein Schleppverband sowie eine Code-60-Zone einige Zeit gekostet.“
Auf Platz vier folgt Sarah Ganser, die sich als Solistin den zweiten Klassensieg in der Klasse H5 sicherte: „Nachdem die Saison so gut angefangen hat, will ich die Erfolge aus der vergangenen Saison wiederholen, wenn nicht sogar verbessern. Deshalb bin ich allein gefahren, dann trage ich auch allein die Verantwortung für mein Abschneiden.“ Achim Feinen (Müllenbach, BMW 318 iS) dominierte bisher in der Klasse V2 und schaffte es so auf Rang fünf. Platz sechs für Fabio Sacchi/Andreas Herwerth (Weiersfeld/Bretzfeld, Porsche Cayman) aus der KlasseV5.
Beim ersten Lauf der familiären GT- und Tourenwagen-Breitensportserie gingen die Produktionswagen, die Klassen der Gruppe F und die Cup-Fahrzeuge an den Start. Ulrich Korn (Buchholz, Porsche Cayman) war als Klassensieger der V6 das schnellste Auto auf der Strecke: „Es war gut, eine wirklich entspannte Veranstaltung.“ Jacek Pydys (Bergisch Gladbach, Porsche Cayman) aus der gleichen Klasse war nur eine Sekunde langsamer. Dmyko Ryzhak/Kevin Flückiger (Düsseldorf/Schweiz, BMW M240i Racing Cup), die die BMW-Cup-Klasse gewannen, erzielten die drittschnellste Gesamtzeit.
Fabia Sacchi/Andreas Herwerth (Weiersfeld/Bretzfeld, Porsche Cayman) schafften als Klassensieger der V5 die viertschnellste Gesamtzeit. Helmut Baumann/Max Herrig (Bonn/Bad Honnef, Porsche Cayman GT CS) kamen auf das fünftbeste Ergebnis. Baumann: „Anfangs war viel Verkehr auf der Strecke, aber anschließend war das Fahren ein echtes Vergnügen.“ Albert Egbert (Riesenbeck, Porsche Cayman) belegte Platz zwei in der Klasse V5 und fuhr die sechst-beste Gesamtpunktzahl.
In der zweiten Leistungsprüfung, dort starteten die Fahrzeuge der Gruppen H und RCN Spezial, lag am Ende Winfried Assmann (Golssen, Porsche 991 GT3 Cup) mit den wenigsten Strafsekunden vorn. Assmann: „Es hat wieder viel Spaß gemacht. Die Temperaturen im Auto waren schon recht unangenehm, aber wir haben halt Sommer.“ Die Sieger der Klasse RS3A Ralf Kraus/Volker Strycek (Köln/Dehrn, Opel Astra TCR) folgten dicht dahinter. Kraus: „Der Opel war richtig gut, wir konnten ein hohes Tempo gehen.“ Strycek: „Kein Problem. Der Lauf war für uns ein tolles Erlebnis.“
Volker Wawer/Stefan Schmickler (Karlsruhe/Bad Neuenahr, Porsche Cayman) fuhren die drittschnellste Gesamtzeit. Wawer: „Wir hatten keinerlei Schwierigkeiten. Nur die paar Regentropfen zwischendurch haben mich ein wenig irritiert.“ Volker Garrn (Guderhandviertel, VW Golf TCR) kam dahinter ins Ziel: „Ein weiterer guter Lauf. Alles hat gepasst, ich bin zufrieden.“ Michael Luther/Markus Schmickler (Barsbüttel/Bad Neuenahr, BMW M3) waren das fünftschnellste Team. Luther: „Mehr war nicht drin. Wir waren richtig gut unterwegs und haben alles raus geholt.“ Florian Pröbstl (Hohenpeißenberg, BMW M3) kam als Sechster ins Ziel, siegte in der Klasse H7 und war damit äußerst zufrieden: „Das Auto ist perfekt gelaufen. Dazu hat das Fahren viel Freude bereitet.“
Nicht ins Ziel kam Stephen Topham (Stemwede, Opel Astra TCR), der in den ersten Läufen mit dem neuen Auto richtig schnell war. „Ich habe kurz vor der Breidscheider Brücke einen Fehler gemacht und bin in die Leitplanken einge-schlagen.“
Fazit von RCN Rennleiter Hans-Werner Hilger: „Eine gute Veranstaltung, bei der die Teams wieder äußerst diszipliniert gearbeitet haben. Es gab einige Unfälle, aber ohne größere Folgen.“