Der Auftakt der Rundstrecken-Challenge Nürburgring auf der Nordschleife hätte spannender nicht sein können. Beim Preis der Schlossstadt Brühl, ausgerichtet von der Scuderia Augustusburg Brühl e.V. im ADAC, gingen 162 Fahrzeuge an den Start. Ein beeindruckendes Feld, das diesmal auf der 24h-Rennen-Streckenvariante des Nürburgrings (GP-Kurs und Nordschleife) seine Runden absolvierte. RCN Serienmanager Willi Hillebrand: „Ein volles Starterfeld und spannender Motorsport. Wir haben einen tollen Saisonauftakt erlebt.“
Zwar ließ sich die Sonne während der Veranstaltung nicht sehen, immerhin blieb es tagsüber trocken. Da die starken Porsche aus den großen Klassen die Veranstaltung überwiegend zu Testzwecken nutzten, musste der erste Gesamtsieger der Saison 2014 aus einer anderen Klasse kommen.
So entwickelte sich an der Spitze ein sehenswerter Vierkampf, der mit einer Überraschung endete. Zunächst setzte sich Marcus Löhnert (Düsseldorf, Audi TTS) aus der Klasse RS3A mit schnellen Rundenzeiten an die Spitze. Dahinter folgte ein schnelles Porsche-Trio aus der Klasse V6: Claudius Karch (Mannheim) im Porsche Cayman S, Dieter Weidenbrück (Wesseling) und Dr. Stein Tveten (Bad Honnef) in Porsche 991.
Die Entscheidung fiel in der zweiten Rennhälfte. Der klar führende Löhnert musste in seiner zweiten Bestätigungsrunde eine längere Passage unter Doppelgelb absolvieren. Dadurch war er zu langsam, kassierte 60 Strafsekunden und fiel damit raus aus dem Kampf um den Gesamtsieg. „Das war ärgerlich. Ich war zur falschen Zeit an der falschen Stelle. Dann klappt es eben mit dem ersten Erfolg bei der nächsten Gelegenheit.“ Der Gesamtsieg ging so unerwartet an den Mathol-Piloten Karch, da die Konkurrenten zum Schluss noch patzten. „Ich bin überglücklich, denn damit war nicht zu rechnen. An Anfang hatte ich ein Problem an der Hinterachse, das beim Tankstopp gelöst werden konnte, später fiel noch das ESP aus. Trotzdem ein Auftakt nach Maß.“
Weidenbrück fuhr auf Rang zwei. „Ich habe es in der letzten Runde verloren. In einer Gelbphase habe ich 20 Sekunden eingebüßt, es hat trotzdem Spaß gemacht, Ein rundum gelungener Einstand.“ Nicht in die Wertung kam Dr. Tveten, der kurz vor Schluss noch einmal Tanken musste und schließlich eine Runde zuviel drehte. „So Dinge passieren mit einem neuen Auto. Das Problem war, dass der Porsche 991 mit einer Tankfüllung nur fünf Runden drehen konnte.“
Platz vier belegten Patrick Wagner/Daniel Schellhaas (Ofterdingen/Mössingen, BMW M3) aus der Klasse H6, die nach einer unglücklichen Saison 2013 endlich wieder ein Erfolgerlebnis feiern durften: „Ein problemloser Lauf, mit dem wir sehr zufrieden sind. So kann es weitergehen.“ Auf Rang fünf fuhr Routinier Hans-Rolf Salzer (Alpenrod, BMW M3): „Keine besonderen Vorkommnisse.“
Lucien Gavris (Grasbrunn, BMW M3) siegte in der Klasse RS7 und fuhr auf Gesamtplatz sechs vor Volker Wawer (Karlsruhe, BMW M3), den Sieger der F3. Auf Rang acht landeten Winfried Bernartz/Dr. Guido Wegner (Bonn, BMW M3), die in der V6 Dritte wurden. Der Gewinner der Klasse RS6 Benjamin Schaltinat (Gelsenkirchen, BMW M3) belegte im Gesamtklassement Platz neun vor dem Duo Michael Luther/Jan Christopher Kortüm (Barsbüttel/Hamburg, BMW M3), das auf Rang zwei in der F3 fuhr.
Die ersten RCN-Tabellenführer der Saison 2014 heißen Stephan Reuter/Herbert Neumann (Erftstadt/Euskirchen) im BMW 318i compact, die in der mit 16 Teilnehmern größten Klasse H4 des Feldes gewannen. „Das neue Auto ist gut gelaufen, auch wenn es noch deutlich besser gehen sollte. Auf jeden Fall ein toller Start für uns in die neue Saison.“ Christian Konnerth/Matthias Unger (Winnenden/Heusenstamm, BMW 325i) belegen aktuell Rang zwei, nachdem sie in der Klasse V4 siegreich waren. Dritter ist Gesamtsieger Karch vor Dominik Schöning (Wülfrath, Ford Focus DTC), der in der Klasse RS3 Erfolg hatte. Die Titelverteidiger Christian Scherer/Stefan Schmickler (beide Bad Neuenahr, BMW 318 iS) stehen auf Tabellenplatz sechs, nachdem sie wie gewohnt die Klasse H3 dominiert hatten.
Karl-Heinz Breidbach, der sportliche Leiter der RCN zeigte sich nach Abschluss der Veranstaltung äußerst zufrieden: „Die Teilnehmer waren diesmal sehr diszipliniert, ein spannende Premiere in einem guten Umfeld. So kann es in der Saison 2014 ruhig weitergehen.“
In der RCN-Teamwertung ging der Tagessieg an Mathol Racing, das damit auch die Führung übernahm. Auf den Plätzen folgen die SFG Schönau und Prosport Performance. Bei den RCN Light lag am Ende Rainer Geppert (Reichshof, Opel Vectra) vorn. Auf den Plätzen folgten Michael Daum (Merzig, VW Corrado) und Michael Vogeltanz (Esslingen, Renault Clio).