Das „3h-Rennen Schwedenkreuz“ als traditionelles Saisonfinale der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) fand in diesem Jahr unter extrem schlechten äußeren Bedingungen statt. Es herrschten herbstliche Temperaturen und immer wieder setzte Regen ein. Darüber hinaus hatte ein Porsche im vorhergehenden Youngtimer-Rennen eine riesige Ölspur hinterlassen. Die Folgen waren eine Verzögerung im Veranstaltungsablauf und eine Verkürzung der Renndistanz auf 2,5 Stunden.



Nach Rennende feierten die beiden Israeli Hagay Farran/Moran Gott (BMW G20 330i) ausgelassen ihren ersten Meistertitel in der RCN. „Wir sind stolz auf das Erreichte. Zu Abschluss war das noch einmal ein schwieriges Rennen. Wir sind fast ohne Fehler durchgekommen und freuen uns über den letzten Klassensieg der Saison.“ Das Duo absolvierte ein starkes Jahr und siegte in der Klasse R2A bei allen gewerteten Veranstaltungen. Dazu fuhren die beiden Israeli häufig auch im Gesamtklassement mit ihrem seriennahen BMW weit nach vorn. Vize-Meister wurde Christian Frasch (Wendlingen, BMW 325i) aus der Klasse H4 als Solist, da sein etatmäßiger Partner Frederik Laarmann (Bottrop) einen Lauf auslassen musste. „Damit habe ich nicht gerechnet, unser Saisonziel war eigentlich nur, wieder die Klasse zu gewinnen.“ Platz 3 ging an das Duo Lutz Rühl/Oskar Sandberg (Idstein/Hüttenberg, Porsche Cayman S) aus der Klasse R6, die ebenfalls ein starkes Jahr hinlegten. Rühl: „Ein schöner Erfolg, über den ich mich sehr freue und mit dem ich nicht gerechnet habe.“
Bei der Veranstaltung wurden noch die restlichen offenen RCN-Titelrennen entschieden. Rühl sicherte sich durch Gesamtrang 4 und Platz 2 in der Klasse den Sieg im RCN Senioren-Cup vor Florian Pröbstl (Hohenpeißenberg, BMW M3). Dorian Donkel (Simmern, Hyundai i30N) zeigte im Finale eine Toppleistung. Der junge Pilot sicherte sich Platz 6 im Gesamtklassement und Rang 2 in der Klasse R2A. Damit verwies er Tim Müller (Mönchengladbach, BMW 318 iS) auf Platz zwei in der RCN Junior-Trophy. Sharky Racing Team TCR sicherte in letzter Sekunde noch den Gewinn in der Mannschaftswertung S (3 Fahrzeuge). Adre-nalin Motorsport Team Alzner Automotive hatte den Erfolg in der Mannschaftswertung L (5 Fahrzeuge) bereits früher eingefahren.
Das Saisonfinale bei den tückischen Streckenbedingungen war bis zum Schluss recht spannend. Philip Hamprecht/Janina Schall/Ralf Schall (Ennigerloh/Dornstadt/Dornstadt, Porsche 911 GT3 Cup), die nach einer Toprunde im morgendlichen Zeittraining bei durchgehend nassen Bedingungen ihr Auto auf die Pole-Position für das Rennen gestellt hatten, gingen nach dem Start in Führung und bauten diese zunächst kontinuierlich aus.
Dahinter kämpften Mario Fuchs (Grafschaft, Mitsubishi Lancer EVO 9) und Marc Basseng (Rosenbach, Opel Astra TCR) um den zweiten Rang. Der erfahrene Basseng, der schon 26 Langstreckensiege am Nürburgring auf seinem Konto hat, verstärkte diesmal David Vogt (Waldfeucht) im Vogt-Opel. Der Routinier, der im Zeittraining das TCR-Fahrzeug auf Startposition 3 gestellt hatte: „Das Team arbeitet sehr professionell und das Auto ist richtig gut. Schade, dass die Bedingungen so schlecht waren.“ In der fünften Runde musste der Opel dann mit einem Getriebeschaden abgestellt werden. Der nur wenig zum Einsatz gekommene Vogt: „Trotz des Ausfalls war die Saison ein großer Erfolg. Aus dem letzten Rennen haben wir durch die Mitarbeit von Marc Basseng eine Menge gelernt, und das war wichtig.“

In den letzten 60 Minuten veränderte sich das Geschehen an der Spitze dramatisch. Janina Schall, die den führenden Porsche übernommen hatte, leistete sich einen kleinen Ausrutscher, der viel Zeit kostete, da andere Teilnehmer sie länger blockierten. Dadurch kam Fuchs an die Spitze, der dann trotz eines Ausritts ins Kiesbett den ersten Saisonsieg feierte. „Ich habe mich in der Kurve nach Start-und-Ziel verbremst, bin aber glücklicherweise direkt wieder aus dem Kies her-ausgekommen. Der Sieg war ein wichtiges Erfolgserlebnis zum Abschluss einer insgesamt mäßigen Saison.“
Platz zwei belegte Ivars Vallers (Litauen, Audi RS3 TCR): „Das war erst mein fünftes Rennen auf dem Nürburgring. Ich habe versucht, keine Fehler zu machen. Platz 2 war ein tolles Ergebnis.“
Der Schall-Porsche kam noch auf Rang 3. Hamprecht: „Bei den Bedingungen gehörte auch ein wenig Glück dazu. Die Runde im Zeittraining war am Limit, das Rennen lief dann recht gut, ich habe einen tollen Rhythmus gefunden. Am Ende hatten wir halt etwas Pech.“
Bastian Arend/Sebastian Rings (Bitburg/Rittersdorf, Porsche 911) fuhren auf Rang 4 und siegten in der Klasse R6. Knapp dahinter landeten Rühl/Sandberg, die damit einen weiteren Top-10-Platz in dieser Saison einfuhren. Es folgten die beiden ersten schnellen Teilnehmer aus der Klasse R2A: die neuen Meister Farran/Gott und Junior-Champ Donkel.
Das an diesem Tag die Motorleistung nur eine ungeordnete Spielte beweisen die nächsten Platzierungen. Peter Elkmann (Steinfurt, BMW 325i) und Michael Kufky/Fritz Hebig (Gardelegen/Bebra, BMW 325i) aus der Klasse RS4 fuhren auf die Plätze 8 und 9.
Den letzten Platz in den Top10 belegte Stefan Winkler (Jüchen, Opel Corsa OPC): „Ich habe den Wagen vor und in der Saison selbst aufgebaut. Beim zweiten Lauf habe ich so eine gute Platzierung nicht erwartet. Ich habe einfach die gegebene Chance genutzt.“


















