Für viele Teilnehmer der Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN) ist die Veranstaltung, die vor der gewaltigen Kulisse im Rahmen des 24h Rennens ausgetragen wird, jeweils der Höhepunkt des aktuellen Sportjahres. So auch für das Team Benninghofen – nachträglich aber auch noch aus einem anderen Grund.
Vor dem Start der 161 Fahrzeuge zum RCN Lauf „Feste Nürburgring“ wollte Christof Degener die Erwartungen nicht allzu hoch schrauben: „Wir fahren erstmals eine größere Rad-/Reifenkombination und da es sich um einen Test handelt, haben wir nur gebrauchte Yokohama-Reifen aufgezogen. Ganz ohne Ambitionen wollen wir lediglich unseren Spaß haben und sehen, wie sich das Auto nun verhält.“ Wer den Hattingener Architekten aber kennt, der weiß, dass er gerne tiefstapelt. Bereits in der ersten Sprintrunde war der weiße Honda mit der Startnummer 20 nur zwei Sekunden langsamer als der hoch favorisierte Opel Astra des Pink Power Taunus Racing Team. „Das Fahrverhalten mit den neuen Rädern war etwas anders als vorher und daher erst einmal gewöhnungsbedürftig“, erklärte Degener den Umstand später. Er stellte sich aber schnell auf die neue Situation ein, schöpfte das neu gewonnene Potential voll aus und beendete die nächste Sprintrunde bereits zeitgleich mit dem Favoriten. Im folgenden Umlauf konnte er dem Astra dann gleich sechs Sekunden abknöpfen und in der letzten Runde vor dem Fahrerwechsel beendeten sie wieder zeitgleich.
Somit übergab ein abgekämpfter aber glücklicher Christof Degener den Honda Civic als führendes Fahrzeug in der Klasse H4 an Andre Benninghofen. Der ließ sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen und nahm das Rennen nach einem kurzen Fahrzeugcheck wieder auf. Auch er musste sich erst an die Grenzen der neuen Räder herantasten, war aber schon in seiner dritten Sprintrunde wieder schneller als der Pink-Power-Astra. Die Rundenzeiten wurden jetzt insgesamt schneller als in der ersten Hälfte, da weniger Verkehr auf der Strecke war und auch weniger, durch Unfälle bedingte Gelbe Flaggen gezeigt werden mussten. Andre Benninghofen hielt sich aus allen Scharmützel heraus und beendete den vierten Lauf der RCN Saison mit 32 Punkten Vorsprung auf den Zweiplatzierten als Klassensieger. Für ihn und Christof Degener war dies, nach zwei dritten und einem vierten Platz, der erste Sieg in diesem Jahr. „Wir stehen jetzt genau da, wo wir hin wollten. In der Sommerpause nach dem nächsten RCN Lauf, werden wir noch einige kleinere Änderungen am Honda vornehmen und dann schauen wir weiter…“.
Der zweite vom Team Benninghofen betreute Wagen, der giftgrüne BMW M3 E46 von Jürgen Zude mit den Fahrern Hans Joachim Legermann (Berlin) und Marc Bröcker (Wuppertal) belegte in der Klasse RS6 den achten Platz.
Einen weiteren großen Auftritt genoss Andre Benninghofen beim folgenden ADAC 24h Rennen. „Frank Hess suchte Anfang der Saison noch einen Fahrer für seinen Golf 3 und da ein Start bei den 24h schon immer ein großer Traum von mir war, habe ich kurzerhand zugesagt.“ Auch hier machte er seine Sache gut, fuhr mit dem ausgereiften Golf Bestzeiten und beendete das Rennen, zusammen mit seinen Fahrerkollegen Freiburg, Durik und Jaussi, auf einem guten fünften Platz in der starken Klasse SP3. „Es hat mir unheimlich Spaß gemacht,“ erzählte er mit glänzenden Augen. „Die begeisterten Fans an der Strecke, die Lagerfeuer, die einmalige Atmosphäre – ich war mit einem Dauergrinsen unterwegs. Für die tolle Arbeit möchte ich beim gesamten Team von Hess Motorsport bedanken.“
Hinweis: Der Text ist eine Mitteilung des „Team Benninghofen”. Der Inhalt spiegelt nicht die Meinung der Veranstaltergemeinschaft Rundstrecken-Challenge Nürburgring e.V. wider.